Endlich geht's Los: Erste Ausfahrt, 1. Oktober 2017
Das Kennenlernen
Was für ein Wetter für die erste Runde! Da kann man sich auch für die Teammitglieder freuen, die die erste Runde verpassen, weil sie lieber den Köln-Marathon laufen wollen. Wenn man Laufen mag… Und so muss die erste Runde auf 17 Teammitglieder verzichten, dennoch versammelt sich vor dem Profi-Shop Kunde um 9.30 Uhr eine für mich nicht überschaubare Menge an RennradfahrerInnen – es müssen über 30 gewesen sein.
Debütanten und Rückkehrer
Neben so manchem Debütanten sind auch Rückkehrer dabei. Herauszuheben dabei Florian Eberding, der nach einem Jahr Babypause wieder dabei ist. Und das obwohl die erste Ausfahrt auf seinen Geburtstag fällt – wobei – streichen wir das 'obwohl'. Gibt wenig Besseres um in seinen Ehrentag zu starten. Und er hat auch ans Team gedacht – nach der Anstrengung wird es Kuchen geben. Allerdings nicht für mich – zunächst jedenfalls. Denn auch meine Mutter hat Geburtstag, und Mütter sollte man nicht zu lange warten lassen…
Die Stimmung ist aufgeregt erwartungsfroh, im Hintergrund ertönen die Trommeln der Kölner Marathonfans – man stellt sich kurz vor, dass sie für uns erklingen. Irgendwie passend.
Nichts soll uns aufhalten

Um kurz nach halb zehn ergreift Peter Zaun das Wort. Begrüßung, kurze Erklärung elementarer Verhaltensregeln, wenn man in der Gruppe Rad fährt, Teamfoto und dann geht es los – mit kleinen Startschwierigkeiten. So manche Induktionsschleife an Linksabbieger-Ampeln reagiert gar nicht oder nur sehr, sehr langsam und spät auf eine Gruppe Radfahrer, aber es zeigt sich schnell, dass uns auch das nicht aufhalten kann.
Kurzer Stopp ein paar hundert Meter später – Peter verliert nochmal ein paar kurze Worte zum Sachverhalt Straßenverkehrsordnung. Für eine große Gruppe Radfahrer gilt die Verbandsordnung, die Gruppe ist verkehrstechnisch EIN Fahrzeug, hat der erste in der Gruppe an einer Ampel grün, gilt das auch für den letzten. Außerdem ist Zweierreihe fahren ab einer Gruppengröße von 15 Radfahrern erlaubt. Trotzdem: Viele werden in den nächsten Wochen die Erfahrung machen, dass über diese Regeln zwischen Radfahrern, Autofahrern und manchmal auch der Polizei größtmöglicher Dissenz herrscht. Zumindest in Köln bzw. Deutschland. Wie schön sind die Erinnerungen an Fahrten in Österreich, der Schweiz, Spanien oder Irland und den gegenseitigen Respekt unter Auto- und Radfahrern…
Der erste Hügel

Die Kennenlern-Runde, wie Peter die erste Ausfahrt auch nennt, ist übrigens die einzige, in der keine Gruppenteilung vorgenommen wird. Die Schnellen (Ristretto), die Auch-Recht-Schnellen (Espresso) und die Genießer (Cappucchino) fahren zusammen. Zwar gibt es auf der einen Seite die Geschichten der einzelnen Teilnehmer, auf der anderen die Leistungsdiagnostik, aber zu sehen, wie sich der einzelne in einer großen Gruppe in bestimmten Situationen verhält, ist noch einmal etwas anderes.
Und dieses Kennenlernen funktioniert so: Man lasse den Guide der Ristretto-Gruppe, Martin, an einer etwas längeren, knapp fünfprozentigen Steigung das Tempo anziehen. Und dann schaue man, wie sich die einzelnen Teilnehmer verhalten – fahren sie unbeeindruckt ihr Tempo, fahren sie möglichst schnell hinterher und lassen erkennen, dass es sie sehr anstrengt oder tun sie so, als strenge es sie nicht an und so weiter – es gibt da viele Möglichkeiten. Zur Sicherheit klärt Peter dieses Verfahren direkt nach der ersten "Bergankunft" des Teams auf. Oben auf dem Gipfel bleibt die Erkenntnis: Steigungen, Hügel, Berge – besser im eigenen Tempo und Pulsbereich, sonst bleibt der Trainingseffekt aus. Und wenn es auch der einzige Hügel war – es war nicht der letzte, es kommen noch einige – auf der anderen Seite vom großen Fluss. Aber bis dahin ist noch Zeit. Jetzt heißt es erst mal Ausdauer aufbauen. Mit der kann man dann auch fast jeden Gipfel erklimmen.
