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Tobis Radblog: Wintertraining "Von 0 auf 60" Saison 2017/18, Dritte Ausfahrt, 15. Oktober 2017

Unverschämt!!!!1!

Verdammte Dunkelheit

Rennrad Wintertraining
Lange Touren im Dunkeln: Nicht jedermanns Sache

So schön das Wetter am Wochenende auch war, und so groß die Freude, dass der Oktober doch noch etwas von seinem Gold durchschimmern ließ – man kommt nicht um die Feststellung herum, dass sich die Straßensaison im Grunde dem Ende neigt. Die Profis fahren ihre letzten Rennen, um sich dann ins Wintertraining zu begeben. Meist jedoch in wärmeren Gefilden. Und auch wenn die Temperaturen kein Problem darstellen – insbesondere bei der heutigen Ausfahrt – so macht sich doch ein anderes Problem bemerkbar: Die Dunkelheit – sie kommt unverschämt früh und bleibt unverschämt lange, und zwar – noch unverschämter – ausgerechnet dann, wenn der normal arbeitende Mensch Feierabend hat und Rad fahren könnte.

Was ist also die Alternative? Wer jobmäßig nicht kurzfristig für die nächsten Monate auf die Südhalbkugel wechseln kann, dem bleiben nur Fahrten in der Dunkelheit, was gerade allein kein so großes Vergnügen ist. Oder die Rolle. Reichlich monoton. Aber zum Glück bietet uns ja Fitness First bald die Möglichkeit, einmal in der Woche gemeinsam ein wenig rumzuspinnen. In den Räumen des Clubs in Ehrenfeld und unter Peters fachmännischer Anleitung pures, wenn auch schweißtreibendes Vergnügen. Am 2. November geht es los.

Rennrad Wintertraining
Touren bei Sommersonne unter blauem Himmel: Leider erstmal vorbei

Vertrauen in den Vordermann, Verantwortung für den Hintermann

Aber zum Glück geht ja auch im Herbst und Winter die Sonne auf. Und an diesem Sonntag erstrahlt sie sogar an einem wolkenfreien Himmel. Mein selbstgewählter Platz ist heute in der Cappucchino-Gruppe, gemeinsam mit den meisten Erst-Teilnehmern des Projektes und ein paar alten Recken, die es eher gemütlich angehen lassen wollen, wie Heribert und Pierre. Und natürlich mit den Guides Inge Daniels und Jürgen Zeiler, in deren Gesellschaft ich immer wieder gerne unterwegs bin. Man fühlt sich dort einfach gut aufgehoben. Die perfekte Betreuung für alle, die in diesem Herbst, dem kommenden Winter und Frühjahr ihre ersten Kilometer auf dem Rennrad abreißen. Oder schon länger alleine fahren und nun erstmals in einer Gruppe unterwegs sind, denn das erfordert schon wesentlich mehr Aufmerksamkeit als eine Solofahrt. Und Vertrauen in den Vordermann, denn hat logischerweise nur noch eingeschränkten Einblick in den Straßenverkehr. Handzeichen, Ansagen und hohe Konzentration sind unerlässlich, ebenso eine gut organisierte Zweier-Reihe. Was nicht so einfach ist, wie es manchem Außenstehenden erscheinen mag. Vorder-, Hinter- und Nebenmann kommen einem schon manchmal befremdlich nah, um so wichtiger ist es, sich einer gewissen Verantwortung gerade für den Hintermann bewusst zu sein. 

Gut organisiert

Rennrad Wintertraining
Inge Daniels: Alles im Griff

Inge hat die Gruppe entsprechend positioniert und organisiert. Und ich bin im Laufe der Ausfahrt positiv überrascht, wie gut das mit der Zweier-Reihe schon funktioniert. Es kommt mir geschlossener vor als letzte Woche in der Espresso-Gruppe, wobei das Tempo auch etwas geringer ist. Nur das mit den Handzeichen klappt noch nicht so ganz, oft versanden sie bevor sie in der letzten Reihe bei Inge und mir ankommen. Hier gilt allerdings immer noch, was Peter vor der ersten Ausfahrt gesagt hat: Sicherheit ist wichtiger als Handzeichen. Man kann sich jedoch fast sicher sein, dass sich das mit den Handzeichen nach Peters legendärem Kuscheltraining regeln wird. Wer nicht weiß, was ihm beim Kuscheltraining erwartet, dem sei an dieser Stelle versichert: Es ist lustig und absolut wertvoll. Danach fährt man einfach anders Rad – besser, sicherer und noch lieber. Doch bevor es so weit ist, gibt es heute noch ein paar Aufgaben zu bewältigen. Neben einer geschlossenen Fahrweise sollen ein paar erste Anstiege erklommen werden, nicht sehr lang, aber zum Teil durchaus steil – mein Fahrradcomputer sagt mir später bis zu elf Prozent. Im Moment liegt dabei der Fokus darauf, dass man da locker hoch kommt. Langsam, im kleinsten Gang und schon verschwindet der Schrecken, den man beim ersten Anblick der Steigung vielleicht bekommen hat. Alles eine Frage der Herangehensweise, dann des Trainings und man kann beruhigt den Ausfahrten im Bergischen entgegensehen, erst recht den Touren in unmittelbarer Zukunft. Wie immer – ich freu mich drauf.