Härtetest: Rennen ohne Verlierer
Strecke mit Geschichte
Ostermontag, historischer Tag. Als ich 2014 das erste Mal Rund um Köln gefahren bin, fand das Rennen zum letzten Mal am Ostermontag statt. Seitdem das vorbei ist findet an diesem Tag nun traditionell der Abschluss des 'Von 0 auf 60' Wintertrainings statt.

An historischer Stätte, in der bergischen Weltmetropole Linde, auf der Strecke, auf der früher alle Kölner Radclubs ihren Vereinsmeister ausfuhren. Ein elf Kilometer langer Rundkurs durch Orte wie Hommerich und Hausgrund. Entscheidend dabei: Auf der Strecke wird ausschließlich nach rechts abgebogen – man kreuzt also nie den Gegenverkehr. Es gibt keine Ampeln, und die Strecke erfordert einen kompletten Fahrer: Es gibt steile Abfahrten, gerade Abschnitte, an denen man das Tempo hochhalten muss und zwei recht anspruchsvolle Anstiege, der letzte davon endet auf der Start-Ziel-Geraden. Das Ostermahl ist also angerichtet.
Es ist der abschließende Härtetest, in mancher Hinsicht unter Rennbedingungen, eine Einführungsrunde und drei Rennrunden. Und auf diesen 33 Rennkilometern soll nicht mit den Kräften gespart werden. Fairerweise fahren die langjährigen Teilnehmer außer Konkurrenz, die Erstteilnehmer machen das Rennen unter sich aus. Vom Start aus gibt es zunächst eine kurze Abfahrt, dann folgt der ebene Abschnitt, ab Kilometer sieben folgt die erste Steigung, dann kommt eine rasante Abfahrt und schließlich geht es wieder bergauf zur Start-Zielgeraden.
Das Feld zieht sich in die Länge

Die Schnellen in der Gruppe versuchen, sich direkt auf der Abfahrt abzusetzen und über die ebene Strecke bis zur ersten Steigung einen Vorsprung herauszufahren. Die Gruppe arbeitet einigermaßen gut zusammen, es wird sogar etwas gekreiselt. Die Gruppe aus circa acht Leuten hält bis zur Steigung zusammen. Als die Steigungsprozente zunehmen, zerfällt die Gruppe. Ich warte schließlich am Ende der ersten Bergaufpassage und schaue, wie es sich hinter der ersten Gruppe entwickelt, fahre schließlich den anderen entgegen. Die folgenden Gruppen sind zwar etwas langsamer, aber es ergibt sich ein ähnliches Bild, der Berg sprengt alle größeren Gruppen in ihre Einzelteile. Vereinzelt arbeiten auch einige bergauf zusammen, andere hoffen auf mögliche Bergfloh- oder Bergziegenqualitäten und ziehen durch – die Länge der Strecke hält sich ja in Grenzen.
Standesgemäßer Abschluss

Über die drei Runden zieht sich das Feld weit auseinander. Der Schnellste schafft schließlich auch noch eine vierte bevor die letzten ins Ziel kommen – wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass diese die Runden eher genossen haben als ein Rennen zu fahren. Wie es der Zufall so will, befindet sich in der Verlängerung der Start- und Ziellinie ein ausgezeichnetes italienisches Restaurant, in dem wir das Wintertraining standesgemäß ausklingen lassen können. Für die, die immer noch nicht genug haben, geht es ab nächsten Sonntag weiter: Es folgt die gezielte Vorbereitung für 'Rund um Köln', und am 14. April beginnt ein neuntägiges Trainingslager im Bergischen Land. Erfahrungsgemäß eine recht anstrengende Sache, aber auch eine Menge Spaß.