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Tobis Radblog: Wintertraining "Von 0 auf 60" Saison 2018/19 - Munteres Wellenreiten im Bergischen Land

Auf und Ab und alles unter Kontrolle

Ein etwas längeres Wochenende - das erste von vielen

Vorbereitung Mecklenburger Seenrunde 2019
Mit Silta und Jürgen mal kurz in die Eifel

Am Donnerstag und Freitag hat der Frühling ja schon mal gezeigt, dass er es drauf hat, am Wochenende geht ihm ein bisschen die Kraft aus, aber wenigstens bleibt es trocken. Und es wird so etwas wie Hoffnung geweckt. Schön, denn so gestaltet sich die Zeit draußen auf dem Rad etwas erträglicher. Und es wird auch Zeit, denn am letzten Maiwochenende wollen acht Leute vom Team "Von 0 auf 60" die etwas mehr als 300 Kilometer lange Runde um die Mecklenburger Seenplatte in Angriff nehmen. Und am Wochenende drauf gehen noch viel mehr "Nullaufsechziger" auf den etwas mehr als 60 Kilometer langen Rennkurs von "Rund um Köln". Da ist schon gut, wenn man vermehrt draußen Kilometer "frisst". Dank Strava jagt ein virtueller André Greipel am Samstag erstmal drei der "Mecklenburger" (Jürgen Z., Silta und mich) etwas mehr als hundert Kilometer durch den Kölner Westen in die Eifel rein und wieder raus – ohne Vorgaben, doch am besten im Grundlagenausdauerbereich, denn hier geht es um nichts anderes als die Streckenlänge. Stundenlanges Treten ohne größere Ermüdungserscheinungen, die Höhenmeter in Mecklenburg sind mit knapp 2.000 auf 300 Kilometer überschaubar. Trotzdem will man gewappnet sein. Und die Ausfahrt hinterlässt ein gutes Gefühl.

Sonntag: Typisch Bergisch

Rennrad Wintertraining
Berüchtigt: Die Wellen vor Bechen

Am Sonntag geht es dann mit dem Team einmal mehr ins Bergische Land. Hier liegt der Fokus auf anderen Dingen. Es geht um die generelle Saisonvorbereitung durch Wintertraining und so langsam vermehrt um "Rund um Köln". Die ganz auf das Rennen zugeschnittene Vorbereitung beginnt nach Ostern (RuK-Vorbereitung 2019). Aber trotzdem, die entscheidenden Rennkilometer verlaufen durch das Bergische Land. Und die Topographie zu kennen und zu verstehen (eher fahrtechnisch, nicht so sehr bis überhaupt gar nicht geologisch oder geographisch) hilft. Bei den ersten Ausfahrten Ende letzten Jahres ging es um die Grundlagenausdauer und deren sukzessiven Ausbau. Jetzt geht es darum sie möglichst effektiv zu nutzen, und auch gezielt den Grundlagenausdauer Bereich 2 auszureizen. Zum einen bei Anstiegen, wie wir es in den letzten Ausfahrten schon getan haben, zum anderen bei Wellen, die zwei signifikante Abschnitte bei "Rund um Köln" darstellen. Den ersten nach dem Anstieg zum Trostwald, ungefähr zur Mitte des Rennens, den zweiten nach dem Schlossberg, zum Auftakt des letzten Drittels, bevor es hinab Richtung Rösrath und dann full speed heim nach Köln geht. So führen uns zwei der GA-2-Abschnitte über welliges Terrain.

Die Geschwindigkeit hochhalten

Man macht sowohl bergab als auch bergauf Zeit gut. Es gibt Wellen, da funktioniert das besser, und es gibt welche, da muss man sich ganz schön überwinden und anstrengen, bis man die Gegensteigung erklommen hat, also im Ernstfall auch mal über den GA-2-Bereich hinausgehen. Die erste der Wellen nach Bechen, wenn man auf der Rund-um-Köln-Strecke ist, fällt in die Kategorie. Sie ist im Rennen schon hart – wenn einem dann noch die Autos in die Quere kommen, klappt es meist nicht, und man muss irgendwann runterschalten. Wir nähern uns den Wellen aber nicht durch den Trostwald, sondern vom Altenberger Dom her, da hat man noch eine Welle vorne weg, bevor man nach Bechen kommt. Bei Manchem ist Respekt noch zu groß und sie schalten ein wenig zu früh in leichtere Gänge, aber insgesamt funktioniert es schon ganz gut. Das Prinzip leuchtet jedem ein und gleich kommt ja die zweite Chance, die Wellen nach Biesfeld. Das klappt dann auch schon viel besser, da fängt sogar die Sonne an zu lachen.

Es wird intensiver

Aber das eigentliche Ziel des heutigen Tages ist nicht die effektivste Art des Bergischen Wellenreitens, es geht um die Kontrolle des Pulses. Was muss ich tun, um ihn hochzutreiben, was muss ich tun, um ihn unten zuhalten. Wenn die Grundlage stimmt, muss man sich da bei einem Rennen wie der kurzen Version von "Rund um Köln" keine Gedanken machen. Man kann getrost die Pulsuhr zuhause lassen und einfach alles geben. Entweder ich schaffe es mit einer Gruppe mitzugehen oder nicht, den Pulswert zu wissen, ist in der Situation nicht allzu aufschlussreich. Außerdem spart man mindestens 100 Gramm Gewicht J. Entscheidender ist das für die Leute, die Mecklenburg-Vorpommern fahren oder eine andere Langdistanz. Sie müssen wissen, wie man sich die Kräfte einteilt, und wie man zwischendurch vielleicht auch mal wieder etwas Kraft schöpft. Diese Dinge werden wir auf den nächsten Ausfahrten detaillierter angehen. Für heute war es erstmal wichtiger, leicht in diesen Bereich vorzudringen, bevor wir ihn in den nächsten Wochen intensivieren. Möglicherweise sogar bei noch mehr Sonnenschein.

Comeback des Tages

Erste Ausfahrt seit einem halben Jahr